Solarkataster

Ein Solarkataster ist eine interaktive Karte, die Interessenten das Potenzial für die Nutzung von Solarenergie an ihrem Standort aufzeigt. Es gibt kein deutschlandweites Solarkataster, aber einzelne Bundesländer und Kommunen bieten Lösungen an.
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18.10.2024
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    Solarkataster: Wo lohnt sich der Bau einer Photovoltaikanlage?

    Ein Solarkataster ist eine Art interaktive Karte, die auf Basis bestimmter Daten eine erste Einschätzung darüber ermöglicht, wo Solarenergie gewinnbringend genutzt werden kann. Das Solarkataster (auch Solaratlas genannt) ersetzt nicht die Beratung durch eine Fachkraft, kann jedoch grundlegend Auskunft darüber geben, wo die Errichtung einer Photovoltaikanlage sinnvoll ist. Hier erfahren Sie, welche verschiedenen Solarkataster es gibt und wo Sie sie finden können.

    Wie sieht ein Solarkataster aus und wie wird es genutzt?

    Solarkataster

    Wie sieht ein Solarkataster aus und wie wird es genutzt?

    Das Solarkataster funktioniert ähnlich wie eine elektronische Landkarte. Auf dieser wird mithilfe von Luftbildaufnahmen oder Vermessungskarten detailliert die bestehende Bebauung angezeigt. Interessenten können auf diese Karten dank des Internets öffentlich und kostenfrei zugreifen, ihre Adresse eingeben und so direkt ermitteln, ob sich die Errichtung einer Photovoltaikanlage (oder auch einer Solarthermieanlage zur Wärmegewinnung) am gewählten Standort lohnen könnte. 

    Mithilfe von unterschiedlichen Farben oder anderen Symbolen wird im Solarkataster gekennzeichnet, welche Dachflächen sich dafür eignen, Solarenergie zu gewinnen. Dabei werden verschiedene Aspekte berücksichtigt: 

    • Standort: In Deutschland geht man davon aus, dass pro Quadratmeter etwa 1.000 Kilowattstunden Sonnenenergie im Jahr auf die Erde einstrahlen. Tendenziell ist diese Zahl aber in Süddeutschland etwas größer und in Norddeutschland etwas kleiner. 
    • Ausrichtung: Die idealen Bedingungen für eine Photovoltaikanlage sind gegeben, wenn die Dachfläche nach Süden ausgerichtet ist und einen Neigungswinkel von etwa 30 Grad hat. Aber auch bei Abweichungen kann eine PV-Anlage in der Regel wirtschaftlich betrieben werden – für eine genauere Einschätzung ist das Solarkataster wichtig. 

    Es ist unkompliziert, ein Solarkataster zu nutzen. Über die Eingabe einer Adresse lässt sich die gewünschte Dachfläche sofort ausfindig machen und es ist auf einen Blick ersichtlich, ob das Dach oder ein Teil davon grundsätzlich für eine Solaranlage geeignet ist oder nicht. Mithilfe eines Photovoltaik-Rechners können Interessenten anschließend selbst eine erste Einschätzung dazu vornehmen, welche Größe die Anlage haben sollte und welche Kosten ungefähr entstehen. Die genaue Berechnung führt dann jedoch eine Fachkraft wie ein Solarteur durch, die viele weitere Aspekte berücksichtigt. 

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    Dachfläche selbst berechnen

    Für die Berechnung, ob eine Photovoltaikanlage wirtschaftlich betrieben werden kann, ist es wichtig, die Dachfläche zu kennen. Wenn diese nicht in leicht zugänglichen Dokumenten angegeben ist, kann sie alternativ mithilfe von Tools wie Google Maps grob berechnet werden. Dazu werden der Maßstab der Karte, der Neigungswinkel des Dachs und ein Lineal zum Ausmessen benötigt.

    Bisweilen ist die Dachfläche aber auch im Solarkataster einsehbar. Die nutzbaren Dachflächen sind dann in der Datenbank hinterlegt, da sie für die Einschätzung des Standortes wichtig sind. Nicht immer werden sie jedoch im Solarkataster angezeigt – das ist je nach Anbieter verschieden. 

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    Solarkataster je nach Bundesland

    Es gibt derzeit kein deutschlandweites Solarkataster. Allerdings bieten die meisten Bundesländer eigene Solarkataster an: 

    Eine einheitliche Lösung fehlt bisher in den Bundesländern Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. In Mecklenburg-Vorpommern wird derzeit nur ein Kataster für Geothermie und Windkraft angeboten, und der Solaratlas für Bayern zeigt nur die sogenannte Globalstrahlung an – die Sonneneinstrahlung an einem bestimmten Standort, jedoch ohne Berücksichtigung der Dachfläche oder -neigung. In Niedersachsen existiert kein einheitliches Solarkataster, dafür bieten einzelne Regionen wie Süd-Niedersachsen und Hannover eigene Kataster an. 

    Auf der Website von enbausa.de finden Sie eine Übersicht über derzeit zugängliche Solarkataster für Städte und Landkreise in Deutschland sowie in Österreich und in der Schweiz.

    So werden Solarkataster erstellt

    Solarkataster müssen nicht nur die Dachfläche, sondern auch kleinere Strukturen wie Fenster oder Schornsteine einbeziehen, damit sich das Potenzial für Solarenergie beurteilen lässt. Die Daten dafür werden mithilfe von Luftaufnahmen erfasst und dann mit dem Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS) abgeglichen. Im nächsten Schritt werden die Daten mit einer Einstrahlungs-Simulation kombiniert, die auf der durchschnittlichen Tageseinstrahlung der Sonne innerhalb eines Jahres basiert. Aus der Kombination lässt sich anschließend das Solarpotenzial errechnen. 

    Solarkataster werden von Kommunen, Bundesländern oder Energieunternehmen eingeführt. Sie sollen interessierten Menschen die Möglichkeit bieten, sich über das Potenzial für die Nutzung von Solarstrom an ihrem Standort zu informieren. Oft sind die Solarkataster per Internet kostenfrei zugänglich. Das erste deutsche Solarkataster entstand in Osnabrück.