Photovoltaik Eigenverbrauch

PV-Anlagen sind für Hausbesitzer am wirtschaftlichsten, wenn möglichst viel Solarstrom im eigenen Haushalt genutzt wird. Erfahren Sie hier mehr darüber, wie Sie Ihren Eigenverbrauch steigern können und wie Sie die Steuern dafür korrekt berechnen.
Inhaltsverzeichnis
18.10.2024

    Photovoltaik für den Eigenverbrauch: Kosten und Steuern senken

    Mit dem im Vergleich zum Strompreis niedrigen Niveau der Einspeisevergütung ist es für Privatpersonen finanziell immer weniger attraktiv geworden, selbst gewonnenen Solarstrom ins öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Stattdessen rentiert sich Photovoltaik vor allem durch den Eigenverbrauch. Günstigere Stromspeicher und aktuelle Steuererleichterungen helfen, den Eigenverbrauch der PV-Anlage zu steigern und zugleich die anfallenden Kosten zu senken.

    Der Wandel von der Einspeisung zur PV-Anlage für den Eigenverbrauch

    Die Vergütung für eingespeisten Strom nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz wurde ursprünglich geschaffen, um den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland zu unterstützen und zu fördern. Tatsächlich ist der Ausbau seitdem stark vorangeschritten, was mit einem steten Absinken der Einspeisevergütung einherging. Von einem Höchstwert von fast 60 Cent pro Kilowattstunde (kWh) ist sie zwischenzeitlich auf unter 7 Cent pro kWh gesunken. Seit Februar 2024 beträgt der Fördersatz 8,11Cent pro kWh. 

    Das bedeutet, dass sich die Investition in eine Photovoltaikanlage mithilfe der Einspeisevergütung derzeit nicht decken lässt. Jedoch ist es möglich, durch Eigenverbrauch von Strom aus der Photovoltaikanlage die eigenen Stromkosten so zu senken, dass die Anlage sich Dank der Kostendifferenz rentiert. Bei 10 bis 15 Cent pro kWh Solarstrom gegenüber durchschnittlich 45,73 Cent pro kWh für regulären Haushaltsstrom (Durchschnitt 2023) beträgt die Ersparnis 30 und mehr Cent pro kWh – Tendenz vermutlich weiterhin steigend. Fazit: Je intensiver der von der PV-Anlage erzeugte Solarstrom für den Eigenverbrauch genutzt wird, desto lohnenswerter ist die Investition. 

    Aktuell erreichen die meisten Haushalte bei der Nutzung von Photovoltaik nur einen Eigenverbrauch von etwa 25–35 %. Die PV-Anlage komplett für den Eigenverbrauch ohne Einspeisung zu nutzen, scheint auf den ersten Blick also kaum machbar. Das liegt vor allem daran, dass eine Photovoltaikanlage hauptsächlich dann Strom produziert, wenn er nicht unbedingt gebraucht wird, nämlich tagsüber während der sonnigen Mittagsstunden. Zu der Zeit also, zu der die Hausbewohner meist auf Arbeit oder in der Schule oder Universität sind. Tatsächlich können Anlagenbetreiber jedoch viel tun, um mehr Solarstrom für den Eigenverbrauch zu verwenden.

    Solarwatt Battery flex
    Mit der Battery flex von Solarwatt lässt sich der Eigenverbrauch deutlich steigern

    Photovoltaik zum Eigenverbrauch: großes Optimierungspotenzial

    Es sind im Wesentlichen drei große Stellschrauben, an denen sich drehen lässt, um Photovoltaik für den Eigenverbrauch zu optimieren:

    • die Zuschaltung weiterer Verbraucher
    • intelligentes Energiemanagement
    • die Nutzung eines Stromspeichers

    Gerade während der Mittagsstunden produziert die Photovoltaikanlage in vielen Haushalten mehr Strom, als für den Eigenverbrauch genutzt werden kann. Der restliche Strom wird dann ins Stromnetz eingespeist und mit der geringen Einspeisevergütung meist nicht wirtschaftlich vergütet. Idealerweise werden also während dieser Zeit weitere Verbraucher zugeschaltet, die viel Strom benötigen – etwa die Waschmaschine, ein Wäschetrockner, der Geschirrspüler oder auch eine Wallbox zum Laden des Elektroautos.

    Jedoch sind gerade berufstätige Menschen während der Mittagszeit meist gar nicht zu Hause und schon gar nicht in der Lage, konstant die Stromverteilung zu überwachen. Hier helfen intelligente Energiemanagementsysteme wie der SOLARWATT Manager flex, den Eigenverbrauch der PV-Anlage zu steigern: Sie schalten Geräte dann zu, wenn ein Überschuss an Strom vorhanden ist, und minimieren so den Strom, der eingespeist werden muss. 

    Auch wird die Nutzung von Photovoltaik für den Eigenverbrauch deutlich effizienter, wenn der Solarstrom in den Abend- und Nachtstunden genutzt werden kann. Dafür gibt es Stromspeicher wie die SOLARWATT Battery flex. Durch den Einsatz eines Speichers lassen sich so bis zu 80 % des Solarstroms für den Eigenverbrauch nutzen. Erfahren Sie in einem ausführlichen Artikel, wie Sie Photovoltaik für den Eigenverbrauch weiter optimieren können.

    Achtung: Photovoltaik für den Eigenverbrauch ist nicht gleich Autarkie

    Selbst wenn es Betreibern gelingt, die installierte Photovoltaik zu 100 % für den Eigenverbrauch zu nutzen, bedeutet das nicht zwingend eine autarke Stromversorgung. Um vollständig unabhängig vom öffentlichen Stromnetz zu werden, kann je nach Stromverbrauch eine deutlich größere PV-Anlage notwendig sein. Diese wird dann in der Regel nicht vollständig für den Eigenverbrauch genutzt, weil sie mehr Strom produziert, als im Haushalt verbraucht werden kann. Um die Stromversorgung in den Abendstunden abzusichern, ist zudem ein größerer Speicher vonnöten. Der Anspruch einer vollständigen Autarkie lässt sich also im Allgemeinen nur durch deutlich höhere Investitionskosten realisieren, allerdings zulasten der Wirtschaftlichkeit der Anlage. Hinzu kommt, dass größere PV-Anlagen auch mehr Platz benötigen ‒ oftmals der limitierende Faktor für die Auslegung.

    Welche Steuern fallen bei Photovoltaikanlagen für den Eigenverbrauch an?

    Für Betreiber von PV-Anlagen fällt die Umsatzsteuer für ins Netz eingespeisten Strom an. Zudem wird die Steuer auch auf den Eigenverbrauch fällig, der als Betriebsentnahme gewertet wird. Umgehen lassen sich diese Steuerzahlungen mithilfe der Entscheidung für die Kleinunternehmerregelung. Gerade Betreiber kleinerer Anlagen entschieden sich in der Vergangenheit dafür, um den bürokratischen Aufwand gering zu halten. Dank der Einführung des Nullsteuersatzes für Photovoltaik lohnt sich die Kleinunternehmerregelung jetzt auch wirtschaftlich.