Stromkosten senken mit Solarstrom und Energiespartipps
Stromkosten reduzieren im Jahr 2022: lohnenswerter als je zuvor
Ein Blick auf die Entwicklung der Haushaltsstrompreise in Deutschland zeigt: Seit dem Jahr 2000 ist in nahezu jedem Jahr ein Anstieg der Preise zu verzeichnen. Grund dafür waren seit 2000 verschiedene Umlagen, bis im Jahr 2021 die Kosten für Kohle, Gas und Emissionszertifikate deutlich anstiegen. Hinzu kam eine zusätzliche Erhöhung der Gaspreise aufgrund der Gaskrise im Jahr 2022 .
Auch Nutzer von Ökostrom zahlen im Jahr 2022 deutlich mehr, obwohl die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien in der Herstellung nur etwa 4 bis 5 Cent pro Kilowattstunde (kWh) kostet. Das Marktdesign der Strombörse bewirkt jedoch, dass das teuerste Kraftwerk, das für die Stromversorgung zugeschaltet werden muss, den Strompreis bestimmt (sogenanntes „Merit-Order-Prinzip“). Derzeit sind das häufig noch fossile Kraftwerke.
Um die eigenen Stromkosten zu senken, haben Verbraucher hauptsächlich drei Möglichkeiten:
- Preise vergleichen und den Stromanbieter wechseln
- Verbrauch und damit Energiekosten im Haushalt senken
- Stromkosten senken mit einer Photovoltaikanlage
Am effektivsten ist die Kombination aus allen drei Maßnahmen: Wer die eigenen Stromkosten optimieren möchte, kann den Verbrauch insgesamt reduzieren, den Bedarf mit günstigem Solarstrom decken und nur den darüber hinaus benötigten Strom von einem möglichst günstigen Anbieter einkaufen.
Preise vergleichen und den Stromanbieter wechseln
Die Kosten für Strom setzen sich aus unterschiedlichen Komponenten zusammen. Den größten Teil machen in Summe die Kosten für Beschaffung und Vertrieb, Netz- und Messstellenentgelte und Steuern aus. Anbieter, die langfristig Strom zu niedrigen Preisen eingekauft haben, können ihren Kunden bessere Preise bieten. Eine einfache Maßnahme, die eigenen Stromkosten zu reduzieren, kann daher ein Anbieterwechsel sein. Allerdings nehmen viele Anbieter derzeit keine Neukunden auf.
Große Preisunterschiede sind unter verschiedenen Anbietern durchaus üblich. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Verbrauch. So spielt beispielsweise die Staffelung eine Rolle: Am 1. April 2021 lag der Preis pro Kilowattstunde zwischen 45,20 Cent (bei einem Verbrauch von weniger als 1.000 kWh/Jahr) und 32,70 Cent (bei einem Verbrauch von 2.500–5.000 kWh/Jahr). Aber auch der Grundpreis pro Jahr fällt sehr unterschiedlich aus. Er lag beispielsweise für Düsseldorf bei nur 14,28 € im Jahr im Vergleich zu Kosten von 114,24 € in Schleswig-Holstein.
Aufgrund möglicher Preisgarantien ist ein Anbieterwechsel aber nicht immer die beste Möglichkeit, die Stromkosten zu reduzieren. In jedem Fall ist es sinnvoll, den eigenen Verbrauch zu optimieren, um eine möglichst große Ersparnis zu erzielen.
Energiekosten im Haushalt senken
Mithilfe des Stromspiegels der Verbraucherzentrale können sowohl Mieter als auch Eigenheimbesitzer vergleichen, ob ihr Stromverbrauch dem deutschen Durchschnitt entspricht, darüber oder darunter liegt. Selbst ein durchschnittlicher Verbrauch bringt derzeit aber hohe Kosten mit sich: Laut Verivox zahlt eine Familie mit drei Personen und einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden momentan 1.926 € pro Jahr für Strom (Stand: November 2022).
Es lohnt sich also, seinen Verbrauch zu optimiere, um die Stromkosten zu senken. Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online kalkuliert ein durchschnittliches Sparpotenzial von 320 € pro Jahr und Haushalt. Die folgenden konkreten Tipps helfen, die Stromkosten zu senken.
Bereich | Möglichkeiten, die Stromkosten zu reduzieren |
Allgemein |
|
Haushaltsgeräte |
|
Küche |
|
Badezimmer |
|
Arbeitszimmer |
|
Sparen mit Solarstrom
Sparen mit Solarstrom
Rechnen Sie die Kosten einer Photovoltaikanlage auf deren gesamte Lebensdauer um, dann kostet Sie eine kWh selbst produzierter Strom nur noch 5 bis 10 Cent. Und das sicher für die nächsten 30 Jahre.
Stromkosten senken mit Photovoltaik
Eine Photovoltaikanlage wird grundsätzlich so geplant, dass die Investitionskosten sich im Laufe der Zeit amortisieren. Nachdem u.a. durch die Stromkostenersparnis die anfänglichen Investition wieder eingespielt wurde, produziert die Anlage nahezu kostenlosen Solarstrom. Je nach Hersteller erhalten Kunden eine Garantie über 20, 25 oder sogar 30 Jahre für die PV-Anlage. Das heißt, wenn sich die Anlage nach 10 oder 15 Jahren amortisiert hat, produziert sie weitere 10 bis 15 Jahre besonders günstigen Strom.
Wie stark lassen sich die Stromkosten dank Photovoltaik senken? Für einen 3-Personen-Haushalt mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 3.600 Kilowattstunden im Jahr und einem regulären Strompreis von 40 ct/kWh ergibt sich folgende Rechnung:
- Werden 100 % des Stroms zum Marktpreis bezogen, fallen jährlich 3.600 × 0,40 € = 1.440 € an Stromkosten an.
- Wird jedoch ein Drittel des Strombedarfs durch Solarstrom zum Preis von etwa 10 ct/kWh gedeckt, müssen nur 2.400 Kilowattstunden zu 40 ct/kWh eingekauft werden (= 960 €). Die verbleibenden 1.200 Kilowattstunden zu 10 ct/kWh kosten 120 €. Jährlich ergeben sich so Stromkosten in Höhe von 1.080 €.
- Das entspricht einer Stromkostenersparnis von 360 € (1.440 €−1.080 €) im Jahr.
- Wenn die PV-Anlage 30 Jahre lang betrieben wird, lassen sich die Stromkosten um 30 × 360 € = 10.800 € senken.
Das Potenzial, die Stromkosten mithilfe von Solarstrom zu senken, ist jedoch noch größer. Dank eines Energiemanagementsystems lässt sich der Eigenverbrauch an Solarstrom optimieren, sodass ein größerer Anteil des Strombedarfs durch selbst produzierten Solarstrom gedeckt werden kann. Das gilt umso mehr, wenn darüber hinaus weitere große Verbraucher (wie zum Beispiel ein Elektroauto oder eine Wärmepumpe) mittels Solarstrom betrieben werden oder wenn im Überfluss produzierter Solarstrom mithilfe eines Stromspeichers für den späteren Verbrauch gespeichert werden kann.