Erste solare Autobahnüberdachung Deutschlands in den Startlöchern

• Pilotprojekt an der Autobahn 81 mit Glas-Glas-Solarmodulen von Solarwatt
• Gesamtleistung der Photovoltaik-Anlage beträgt 33 Kilowattpeak

Deutschlands erste solare Überdachung einer Autobahn steht kurz vor der Fertigstellung. Am Dienstag hat sich Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, vor Ort einen Eindruck vom Pilotprojekt verschafft: Auf der Rastanlage Hegau-Ost an der A81 sind auf einer Dachfläche von 12 mal 14 Metern insgesamt 100 besonders langlebige Glas-Glas-Solarmodule von Solarwatt installiert. Dies entspricht einer Gesamtleistung von 33 Kilowattpeak. Im Juli soll die Photovoltaik-Anlage nun final fertiggestellt werden. 

Das Pilotprojekt wird gemeinsam von den drei Nachbarländern Deutschland, Österreich und Schweiz finanziert. Die Konzeption der Versuchsanlage liegt im Zuständigkeitsbereich der Forschungsunternehmen Fraunhofer ISE, Forster FF und Austrian Institute of Technology. Für Dr. Volker Wissing hat das Projekt bundesweiten Vorzeigecharakter: „Photovoltaik an und auf Bundesfernstraßen ist für die Bundesregierung ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität. Deshalb denken wir Photovoltaik künftig immer mit. Mit unserem Genehmigungsbeschleunigungsgesetz werden wir den Ausbau von Solaranlagen auf und an Autobahnen beschleunigen und vereinfachen. Jetzt geht es um die konkrete Umsetzung.“ Demnach prüft die Autobahn GmbH des Bundes bereits, wo Solaranlagen entstehen können. 

Die Photovoltaik-Anlage an der A81 wurde auf einer Stahlkonstruktion installiert, die sich etwa 5,50 Meter über der Fahrbahn befindet. Die Solarmodule von Solarwatt stammen aus der Reihe „SOLARWATT Panel vision construct“. Sie verfügen als einzige gerahmte Standardmodule auf dem Markt über eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abz) vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) und dürfen somit als geregeltes Bauprodukt uneingeschränkt im privaten und öffentlichen Bereich eingesetzt werden. Das Pilotprojekt wird von den beteiligten Forschungsunternehmen nun im Rahmen einer wissenschaftlichen Betriebsphase im kommenden Jahr begleitet. Dabei wird untersucht, wie die Erzeugung von Solarstrom über dem fließenden Verkehr funktioniert. Erwartet wird eine Energieproduktion von bis zu 40.000 Kilowattstunden jährlich, was dem Verbrauch von bis zu zehn Vier-Personen-Haushalten entspricht.